Projekt HEALTH EXPERIENCE

Im Jahr 2024 erhielt das Projekt HEALTH EXPERIENCE von Petra Schäfer-Keller, ordentliche Professorin FH, und Gabrielle Santos, Assistenzprofessorin FH, beide Mitglieder des Instituts für angewandte Gesundheitsforschung der Hochschule für Gesundheit Freiburg (HfG FR), eine Finanzierung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) für eine Dauer von vier Jahren (2024–2027). Das Projekt ist Teil des Forschungsprogramms CINACARD, das zum Ziel hat, komplexe Pflegeinterventionen für Menschen mit Herzinsuffizienz und ihre Angehörigen zu entwickeln, zu testen, zu evaluieren und einzuführen.
Von links nach rechts: Petra Schäfer-Keller, Sarah Brügger, Gabrielle Santos und Lisa Biland von der HfG FR sowie Gaël Grandmaison vom HFR Freiburg

Die Wahrnehmung und Interpretation von Symptomen ist schwierig. Menschen mit einer Herzinsuffizienz warten bei einer Verschlechterung ihrer Symptome oftmals (zu) lange, bis sie eine Gesundheitsfachperson konsultieren. Je später eine Person Hilfe sucht oder im Spital vorstellig wird, desto grösser ist das Risiko für schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit. Für die Diagnose und Behandlung von Herzinsuffizienz wird empfohlen, rechtzeitig Hilfe zu suchen. Bislang gibt es jedoch nur wenig Informationen und wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie bei Menschen mit Herzinsuffizienz diese Zeit bis zur Konsultation einer Fachperson verkürzt werden kann.

Das Projekt HEALTH EXPERIENCE verfolgt zwei Ziele: Zum einen werden Erfahrungsberichte gesammelt, um besser zu verstehen, wie Menschen mit Herzinsuffizienz und ihre Angehörigen Symptomverschlechterungen erleben. Zum anderen werden diese Erfahrungsberichte dazu genutzt, um für alle Betroffenen die Zeit bis zur Konsultation einer Fachperson zu verkürzen. Das Projekt besteht aus zwei separaten Studien: der qualitativen Studie HEALTH EXPERIENCE 1 und der quasi-experimentellen Studie HEALTH EXPERIENCE 2.

An der Studie HEALTH EXPERIENCE 1 nehmen Personen mit Herzinsuffizienz und ihre Angehörigen teil, die sich an eine Situation erinnern können, in der sich die Symptome der Herzinsuffizienz verschlimmert haben. Mit den Teilnehmenden werden im HFR narrative Interviews geführt, um von ihnen zu erfahren, wie sie die Zeit vor dem Spitaleintritt erlebt haben. Ausschnitte aus diesen Interviews werden anschliessend verwendet, um Erfahrungsberichte zusammenzustellen, die für die Studie HEALTH EXPERIENCE 2 genutzt werden.

Das Projekt soll auf Forschung basierende und qualitativ hochwertige Erfahrungsberichte zur Verfügung stellen, um damit Menschen mit Herzinsuffizienz und ihre Angehörigen zu unterstützen und die Zeit bis zur Konsultation einer Fachperson zu verkürzen.

Das Jahr 2024 war von mehreren wichtigen Phasen geprägt, die den offiziellen Projektstart markierten:

  • Zusammenstellung des Projektteams mit Anstellung von zwei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, Sarah Brügger und Lisa Biland, per 1. Juni
  • Einrichtung eines Advisory Boards mit Einbezug von zwei Mitgliedern: Prof. Dr. Andrea Glässel von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Universität Zürich (UZH), und Prof. Dr. Maria Liljeroos von der Linköping University (Schweden)
  • Entwicklung der Partnerschaft mit Mitgliedern des Freiburger Spitals (HFR), darunter Prof. Julien Vaucher, Leiter des Departements Innere Medizin und Fachbereiche, Monique Utikal, Leiterin Pflege desselben Departements, Dr. Gaël Grandmaison, Klinikchef Innere Medizin, und Aurore Broillet, Advanced Practice Nurse (APN) in der ambulanten Onkologie
  • Freigabe der ersten Beitragstranche durch den SNF; Einreichung des Studienprotokolls HEALTH EXPERIENCE 1 (erste Studie des Projekts HEALTH EXPERIENCE) bei der Forschungsethikkommission Waadt (CER-VD), mit Genehmigung der Studie im Dezember
  • Vorbereitung des Studienbeginns in der Praxis in Zusammenarbeit mit den Praxispartnern

Link SNF (auf Englisch): https://data.snf.ch/grants/grant/220530
Link HfG FR: https://www.heds-fr.ch/fr/recherche/projects/health-experience/