Masterarbeiten 2023 in Osteopathie

Die Ziele einer Masterarbeit bestehen im Verstehen, Entwickeln, Testen und Anwenden von Wissen, das in der osteopathischen Praxis verankert ist. Von den 13 Arbeiten des Jahrgangs 2023 wurden drei mit einem Preis ausgezeichnet.

Für ihre Masterarbeit haben die Osteopathie-Studierenden drei Möglichkeiten: Entweder sie verfassen eine Arbeit zu einem bestimmten Thema, zu einer bereits untersuchten Thematik, aber in Bezug auf eine andere Zielgruppe, oder sie entscheiden sich für einen Wissensaufbau im Laufe der Zeit.

Die Masterarbeiten in Osteopathie des Jahrgangs 2021–2023 befassten sich mit zentralen Themen, die bereits im Rahmen verschiedener Masterprojekte aus vergangenen Jahren untersucht wurden. Die pädiatrische Osteopathie war Gegenstand von zwei Arbeiten. Eine untersuchte den Platz des Stillens in der osteopathischen Behandlung von Säuglingen, die andere die Überzeugungen und Praktiken zu übermässigem Weinen bei Säuglingen. Letztere wurde mit einem Preis ausgezeichnet. Eine weitere Arbeit befasste sich mit der Funktion von Berührungen aus neurowissenschaftlicher Sicht und ihrer Bedeutung. Auch einige Bestandteile einer osteopathischen Konsultation wurden untersucht, so zum Beispiel die (non)verbale Kommunikation, die Einwilligung und das Clinical Reasoning.

Im Gegensatz zu einem Medikament ohne aktive Substanz (Placebo) in pharmakologischen Studien ist das Design der Kontrollintervention in der manuellen Therapie nicht trivial. Kürzlich wurden diesbezüglich Richtlinien entwickelt und vier Osteopathie-Studierende haben sie im Rahmen ihrer Masterarbeit auf ihre Anwendbarkeit getestet. Auf der Grundlage dieser Richtlinien wird es in Zukunft möglich sein, Interventionen zu entwickeln, zu testen und umzusetzen. Diese Arbeit wurde am 7. Dezember 2023 an der Diplomfeier mit einem Preis ausgezeichnet.

Vier weitere Studentinnen befassten sich mit der kranialen Osteopathie, die bei der Hälfte der Patientinnen und Patienten in der Schweiz angewendet wird. Auch diese Gruppe erhielt einen Preis für ihre Masterarbeit. Ziel war die Entwicklung eines Fragebogens auf Französisch und Deutsch, um die Positionierung von Schweizer Osteopathinnen und Osteopathen zu den Hauptelementen von ausgewählten kranialen Modellen zu evaluieren. Dieser Fragebogen soll vorhandene Verbindungen zwischen Techniken und Positionierungen in diesem Fachgebiet aufzeigen und so zu einem besseren Verständnis der aktuellen kranialen Osteopathie führen.